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Hinweise für GIS-Profis 🔗

Wenn Du mit den „üblichen“ GIS (Geographic Information System) vertraut bist, dann wird Dir bei OSM einiges bekannt vorkommen, aber vieles ist auch mehr oder weniger subtil anders. Das kann anfangs etwas verwirrend sein, aber dafür gibt es diese Seite.

Feature 🔗

Was der GISler „Feature” nennt, nennen wir „OSM-Objekt“. OSM-Objekte haben immer eine eindeutige numerische ID. Für die verschiedenen Objektarten (Nodes, Ways, Relations) gibt es getrennte ID-Räume, das heisst, es gibt sowohl einen Node mit der Nummer 17 als auch einen Way 17.

Layer 🔗

OSM kennt keine Layer. Oder, anders gesehen, es gibt nur einen. GIS unterscheidet typischweise zwischen dem Typ eines Features und den Attributen. Der Typ wird durch den Layer bestimmt, in dem das Feature ist. Bei OSM werden sowohl der Typ als auch die Attribute durch die Tags bestimmt.

Attribute/Tags 🔗

Die Attribute heißen bei OSM „Tags“ und sie haben keinen Typ wie im GIS. Alle Tags bestehen aus einem „Key“ und einem „Value“, die beide Strings sind. In der Praxis sind Keys immer Strings, Values sind häufig auch Integer oder Boolean-Werte, werden aber immer in String-Form ausgedrückt.

Geometrien 🔗

Vom GIS kennt man Geometrien mit verschiedenen Typen: Point, LineString, Polygon, und deren Multi-Varianten. Das gibt es bei OSM nicht.

Nur Nodes haben eine Geometrie, eine Punkt-Geometrie. Ways haben keine eigene Geometrie, sondern verweisen nur auf die Nodes. Damit kann man aber einen LineString (und für geschlossene Wege auch ein Polygon) zusammenbauen.

Relations sind noch komplexer und können, je nach Typ, zu allen möglichen Geometrien zusammengebaut werden.

Knoten-Kanten-Modell 🔗

In vieler Hinsicht ist das OSM-Datenmodell eher ein Knoten-Kanten-Graph, wie man ihn für das Routing braucht. Das macht die Arbeit manchmal etwas umständlich, aber man kann in diesem Modell den Unterschied zwischen einer echten Verbindung und einer (zufälligen) Überlappung richtig abbilden.

Maßstab/Detail 🔗

GIS-Profis erwarten bei Daten häufig, dass sie einen definierten Detailgrad haben oder für einen bestimmten Maßstab gemacht sind. Bei OSM ist das nicht der Fall. Daten werden mit mehr oder weniger Detail erfaßt und Positionen mit mehr oder weniger Genauigkeit, je nachdem, was die Datenquelle (GPS, Luftbilder, …) hergibt und wie wichtig die Genauigkeit ist.

Generell ist die absolute Positionsgenauigkeit in OSM nicht so hoch. Sie ist aber für das, was wir damit machen, auch nicht so wichtig wie die relative Genauigkeit. Es ist eben wichtiger, dass sich Gebäude und Straße nicht überlappen, als dass die Lage auf den Zentimeter genau stimmt.

Konvertierung 🔗

Es gibt verschiedene Programme, die OSM-Daten in GIS-Formate transformieren können. Dabei gehen aber immer Informationen verloren! Außer in ganz einfachen Fällen muss man diese Konvertierung entsprechend konfigurieren, damit man die Daten sinnvoll herausbekommt.