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Für was kann man OpenStreetMap nutzen? 🔗

OpenStreetMap ist nicht nur eine Karte, es ist viel mehr. OpenStreetMap ist eine riesige Sammlung von Geodaten, also geographische Fakten über diese Welt. Damit kann man so einiges anstellen.

Karten 🔗

OSM-Karte in einem Bus des Hamburger Verkehrsverbundes

Natürlich kann man aus den Geodaten Karten machen: Landkarten, Straßenkarten, Wanderkarten, Orts- und Weltkarten. Die können ganz unterschiedliche Dinge zeigen. Und die Dinge betonen, die für diese Karte wichtig sind, andere Dinge weglassen oder nur andeuten. Eine Straßenkarte wird Straßen enthalten, ebenso wie eine Karte für Radfahrerinnen. Aber es werden andere Details als für Autofahrer betont werden.

Karten können für das Web gemacht werden, für das Smartphone, oder — ganz klassisch — auf Papier oder als großer Plan, der am Wanderweg aufgestellt wird.

Isochronenkarten zeigen Gebiete mit gleichen Reisezeiten an. (Hier mit Valhalla berechnet.)

Karten haben sicher nicht ausgedient, aber in der Praxis wird man sich heute häufg einfach vom Smartphone navigieren lassen: „An der nächsten Kreuzung bitte rechts abbiegen.“ OSM-Daten sind für die Navigation geeignet. Software kann heute in Millisekunden den besten Weg von Gibraltar nach Wladiwostok finden. Oder von Deinem Standort zum nächsten Bäcker.

Navigation muss nicht nur auf Straßen stattfinden. Mit OSM-Daten kann man sich zum Beispiel auch auf Skipisten leiten lassen, inklusive nötiger Liftstrecken.

Moderne Navigationssoftware bietet eine Vielzahl von Features über das einfache Finden von Routen hinaus: Berechnen von Isochronen (siehe Bild), Ausschluß von Gebieten (die zum Beispiel nach einem Erdbeben nicht erreichbar sind), Routenoptimierung für Fahrzeugflotten und vieles mehr.

Geocoding 🔗

Beim sogenannten Geocoding geht es darum zu einem Ortsnamen oder einer Adresse den passenden Punkt auf der Karte zu finden. Beim umgekehrten Problem, zu einem Punkt auf der Welt die nächste Adresse zu finden spricht man von reverse Geocoding. Geocoding ist ein kompliziertes Problem, weil Anfragen häufig nicht eindeutig sind oder sich Schreibweisen leicht unterscheiden.

Im OSM-Umfeld wird meist die speziell für OpenStreetMap entwickelte Software Nominatim eingesetzt.

Datenanalyse 🔗

Und auch die Analyse der OSM-Daten wird vielfach benutzt, um unsere Welt besser zu verstehen. Welche Gegenden sind besonders gut vom ÖPNV abgedeckt? Wie weit ist es zum nächsten Krankenhaus?

Wenn man die OSM-Daten mit anderen Daten verbindet, kann man eine Menge interessanter Fragen beantworten. Will man zum Beispiel den Standort von Windkraftanlagen planen braucht man Statistiken zu Windstärken in einer Gegend (nicht in OSM), die man mit Informationen über Gebäuden aus OSM verbinden kann, zu denen ein Abstand eingehalten werden muss.

Spielerisches 🔗

Die Watercolor Map von Stamen Design

Mit so vielen Daten kann man nicht nur nützliche Dinge tun, sondern auch schöne, spielerische und spaßige.

Zu einiger Bekanntheit hat es die Watercolor Map von Stamen Design gebracht. Sie hat es sogar in die Sammlung des Smithsonian geschafft.

Bei OSM gibt es eine Tradition zum jährlichen Geburtstag des Projekts im August Kuchen mit einer Karte darauf zu backen.

OSM eignet sich auch sehr gut als Spiele-Karte. Der Microsoft-Flight-Simulator zum Beispiel benutzt OSM. Berühmt berüchtigt ist in OSM-Kreisen das Spiel Pokémon Go. Die OSM-Daten beeinflussen wo welche Pokémon-Figuren auf der Karte erscheinen, was einige Spieler bewogen hat, bei OSM mitzuhelfen. Aber es hat auch zu Mißbrauch geführt.

Und man kann die OSM-Karte auch in die echte Welt zurückbringen: Die Berliner Firma kinderkiez verkauft Spielteppiche für Kinder. Als Grundlage dienen OSM-Daten jeder gewünschten Gegend.